Den Pollen benötigen Pflanzen zur Fortpflanzung, wobei das einzelne Pollenkorn der Transportbehälter für das Erbgut der Pflanze ist. Damit die Pflanze jedoch letztendlich Samen ausbilden kann, muss der Pollen zu anderen Blüten der gleichen Art getragen werden. Diese unterschiedlich große Strecke kann je nach Pflanzenart unterschiedlich zurückgelegt werden: Über die Windbestäubung oder die Insektenbestäubung.
Bei der Insektenbestäubung wird das Insekt, hier die Biene, als Bote für den Blütenstaub benutzt. Die Oberfläche der Pollenkörner ist mit einem klebrigen Überzug aus speziellen Fetten und Ölen bedeckt, der dafür sorgt, dass die Pollen an der Biene hängen bleiben, wenn diese sie streift. Bei manchen Pflanzen, wie beispielsweise Löwenzahn oder Mohn sind die Bienen nach dem Blütenbesuch ganz bepudert mit Pollen, der je nach Pflanzenart unterschiedliche Farben haben kann. Von ganz hell gelb, über pink und blau bis zu dunkel grau ist alles möglich. Dadurch besteht für den Imker auch die Möglichkeit an der Farbe der Pollen zu erkennen, welche Blüten seine Bienen besucht haben.
Auf ihrem Weg von Blüte zu Blüte sammeln die Bienen nicht nur Honig, sondern auch den Pollen. Dieser wird von den Bienen an den Hinterbeinen in so genannten Pollenhöschen gesammelt und in den Stock gebracht. Was nicht direkt verzehrt wird, wird in Wabenzellen eingelagert und ergibt aufgrund der verschiedenen Pollenfarben ein kunterbuntes Muster. Falls die Bienen den Pollen längere Zeit einlagern wollen fügen sie bestimmte Enzyme und Honig hinzu. Der Pollen wird dann regelrecht in die Zellen gestampft und mit einer dünnen Schicht aus Honig bedeckt. Durch diese Art der Lagerung wird der Pollen aufgeschlossen und ist für die Bienen leichter verdaulich und wird durch den Imker als Pollenbrot bezeichnet. Dieses wird von den Bienen später mit Honig gemischt und dient der Ernährung der neuen Bienenlarven.
Geerntet wird der Pollen vom Imker durch so genannte Pollenfallen. Diese werden vor dem Flugloch angebracht, sodass die Biene, wenn sie in den Stock möchte durch ein Gitter krabbeln muss. Da die Löcher nur eine bestimmte Größe haben, fallen die größeren Pollenstücke von den Bienenbeinen ab und in eine Auffangschale. Hier heraus kann der Imker die Pollen problemlos ernten.
An Inhaltsstoffen enthält Pollen sehr viel Eiweiße und Fette, darunter auch essentielle Fettsäuren. Außerdem enthält er Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Das Besondere am Pollen sind die sekundären Pflanzenstoffe. Dies sind vor allem die Pflanzenfarbstoffe aus der Pollenhülle, die das Bakterienwachstum hemmen.
Jedoch ist zu beachten, dass Pollen mit zu den häufigsten Allergenen gehören. Wer an einer Pollenallergie leidet, sollte beim Verzehr von Pollen vorsichtig sein.