Neben der Honigbiene gibt es in Deutschland etwa 600 verschiedene Wildbienenarten. Sie sind, genauso wie die Honigbiene, unverzichtbar um den Hunger der wachsenden Weltbevölkerung zu stillen.
Wildbienen leben, im Gegensatz zu Honigbienen, nicht in einem großen Volk, sondern einsiedlerisch. Das Bienenweibchen legt in geschützten Hohlräumen Nisthöhlen für die Brut an. Je nach Art bevorzugen sie als Nistplatz Bambusrohre, markhaltige Stängel (Holunder, Himbeere, Brombeere, Sommerflieder, …), morsches Holz, Strohhalme, Lehm, Sand oder Löcher im Hartholz. In diesen länglichen Hohlräumen legen die Wildbienen dann hintereinander mehrere Brutzellen an, in denen neben einem Ei Pollen und Honig als Nahrung für die heranwachsende Larve deponieren. Im Gegensatz zu der Honigbiene sind Wildbienen zumeist eher der heimischen Natur angepasst und laut wissenschaftlichen Studien effizienter in der Bestäubung. Auch das Fortbestehen von seltenen Wildpflanzenarten wird durch Wildbienen gefördert.
Jedoch werden Wildbienen hier bei uns immer seltener. Monokulturen, eingeschleppte Parasiten und Pflanzenschutzmittel setzen nicht nur der Honigbiene zu, sondern treffen vor allem seltene Wildbienenarten.
Es ist jedoch schon mit einfachen Mitteln möglich den Wildbienen zu helfen: Beispielsweise mit einem Wildbienenhotel. Diese sind einfach herzustellen und helfen den Wildbienen ein gutes Stück weiter. Wichtig ist, dass die verschiedenen Nisthilfen möglichst unterschiedlich sind, um eine Vielzahl von Wildbienen anzulocken. Das Hotel sollte an einer gut besonnten und vor Regen geschützten Stelle (Hauswand, Terrasse, Balkon, Fensterbrett) aufgebaut werden. Dabei ist es kein Problem das Hotel auch in einen belebten Garten zu stellen, da Wildbienen harmlos sind. Wer die Bienen in Ruhe lässt, muss sich vor nichts fürchten.
Seit den frühen 2000er-Jahren kommt es weltweit zu einem massiven Bienensterben. Über die Gründe wird viel spekuliert, jedoch eines ist klar: Wenn die Bienen weiter sterben, wird sich das auch auf die Menschen auswirken. Der Filmemacher Markus Imhoof begibt sich in seinem vielfach preisgekrönten Dokumentarfilm „More Than Honey – Bitterer Honig“ auf die Suche nach den Ursachen des globalen Bienensterbens und fragt nach den Folgen für Mensch und Natur.